top of page

Vita

​

Boris Brinkmann wurde 1972 in Bremen geboren und studierte dort zunächst Violoncello bei Prof. Hans Wilhelm Kufferath (Meisterkurse u. a. bei Wolfgang Boettcher, Anner Bylsma und Siegfried Palm), sowie anschließend Dirigieren bei Prof. Christof Prick in Hamburg (Meisterkurse u. a. bei Sylvain Cambreling, Salvador MasConde (Wiener Meisterkurse), Christian Kluttig und Achim Holub (London/Graz).

​

Boris Brinkmann war von 2006 – 2014 Solorepetitor und Assistent des Studienleiters, zuletzt Kapellmeister an den Wuppertaler Bühnen und dirigierte dort Oper, Operette und Musical. Bereits während des Studiums arbeitete er mehrfach als Repetitor für das Landestheater Flensburg und die Eutiner Festspiele sowie als musik. Assistent bei der Münchner Biennale. 2016 hatte er die maßgebliche Einstudierungsleitung bei der UA der aufwändigen Installation Paradise von Martin Hiendl für das Musikprotokoll des Steirischen Herbstes, 2020 arbeitete er als Repetitor, musik. Assistent und Hammerflügelspieler am Landestheater Bregenz.

​

Er dirigierte u. a. das Wuppertaler Sinfonieorchester, die Hamburger Symphoniker, die Bergischen Symphoniker, die Kammerphilharmonie Graz, das Ahrensburger Kammerorchester, die Sinfonietta Wuppertal und das Originalklangorchester Musica Coeli Graz, sowie an der Opera Stabile der Hamburgischen Staatsoper. Im April 2016 leitete er ein Konzert mit dem Orchester der Kunstuni Graz sowie 2017 eine Vorstellung der UA des Musikprotokoll des Steirischen Herbstes Electric Dreams von Matthew Shlomowitz.

​

Sieger des Dirigierwettbewerbs des Int. Dirigierkurses Graz 2013 als erster deutscher Preisträger in der Geschichte des Wettbewerbs und zugleich erster Preisträger, der sowohl die erste als auch die zweite Runde gewinnt. Ab 2014 Jurymitglied desselben Wettbewerbs.

​

bosi.jpg

​

Beim Deutschen Hochschulwettbewerb Dirigieren 2003 in Lübeck erreichte er die letzte Runde. Das Studium schloss er 2006 in einem Konzert mit den Hamburger Symphonikern mit Bestnote ab.

Von 2006 bis 2012 hatte er einen Lehrauftrag für Korrepetition im FB 4 (Gesang) an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, Standort Wuppertal, inne. Von 2014 – 2019 Lehrtätigkeit am Institut für Musiktheater der Universität für Musik Graz und freischaffende Tätigkeit als Musikforscher und Dirigent in Graz. Mehrere Jahre korrepetierte er im Unterricht von Reri Grist in Hamburg.

 

1999 stv. Vorsitzender der Jeunesses Musicales Bremen. 1995 – 2001 Organisator und Dirigent zahlreicher Jugendorchesterkurse in Bremen, Warschau und Weimar. Juror bei Jugend musiziert. 1994 Dozent beim Jugendkammermusikkurs Wesel.

Als Cellist ständige Aushilfe bei den Bremer Philharmonikern sowie der Produktion der Bremer Europapremiere von Jekyll & Hyde; spielte als Solocellist mit dem RIAS-Jugendorchester sowie in Orchestern wie der Norddeutschen Kammerphilharmonie oder der Westfälischen Kammerphilharmonie und konzertierte als Kammermusiker und Solist.

 

Boris Brinkmann hat ein umfassendes Interesse an Gegebenheiten und Denkweisen der sog. „authentischen“ bzw. „historisch informierten“ Aufführungspraxis und hat als Assistent mit führenden Vertretern der Alte-Musik-Szene wie Christoph Spering, Reinhard Goebel und Alexander Puliaev gearbeitet. Ein Vortrag über historische Instrumente bei Richard Wagner, gehalten an der Kunstuniversität Graz, erschien 2018 in dem Band Finger weg von Wagner! bei Schott in Buchform.

 

Den Blickwinkel des Komponisten einzunehmen, tradierte Hörgewohnheiten zu hinterfragen, wurde andererseits auch selbstverständlich durch die intensive Zusammenarbeit mit Komponisten bei zahlreichen Uraufführungen als Cellist und Dirigent, u. a. in Aufnahmen bei Radio Bremen. Zuletzt arbeitete er mit Martin Hiendl intensiv an der UA des Steirischen Herbst 2016 „Paradise“ zusammen.

 

Heute beschäftigt sich Boris Brinkmann neben aufführungspraktischen Fragen des 19. Jahrhunderts vor allem mit der Wiederentdeckung zu Unrecht vernachlässigter Musik wie die aus ideologischen Gründen tabuisierte deutsche Nachkriegsmoderne, insbesondere in der DDR komponierte Musik oder Werke von Komponistinnen. In den letzten Jahren widmet er sich intensiv der Erschließung der Werke des steirischen Komponisten Eduard Frhr. von Lannoy und anderer Komponisten aus dessen Nachlass aus den im Steiermärkischen Landesarchiv befindlichen Autographen, wobei sich besonders die Sinfonien als eine sensationelle Entdeckung entpuppten, da diese sehr eigenständige Musik unser Verständnis der Sinfonik der Zeit erweitert. Im Februar 2018 dirigierte er die 4. + 2. Sinfonie zum ersten Mal seit 1822 in einem Konzert mit dem Originalklangensemble Musica Coeli.

​

bottom of page